Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Klappentext

Mein Exemplar.
Durch meine Tochter leider schon etwas ramponiert

Mit Anfang zwanzig geschieht dem Erzähler in Joachim Meyerhoffs drittem Roman das Unerwartete: Er wird auf der Schauspielschule in München angenommen und zieht in die großbürgerliche Villa seiner Großeltern. Die Tage der ehemaligen Schauspielerin und des emeritierten Professors für Philosophie sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Der Erzähler wird zum Wanderer zwischen den Welten. Tagsüber an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, ertränkt er abends seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein. Doch ihm entgeht nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei fast immer grandios versagt.

Rezension

Nachdem ich bei meinem Buchhändler nach etwas amüsentem fragte, zog er eine Augenbraue hoch, ging zum Regal und zog mit sicherer Hand “Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke” hervor. Mit den ersten Worten zog mich die Geschichte an: 

Der Autor verarbeitet zum einen auf eine witzige Art die Beziehung zu seinen Großeltern, bei denen er in München wohnt. Zum anderen erzählt er vom Leben auf der Schauspielschule. Alleine die teils skurrilen Erzählungen über die Großeltern machen das Buch schon lesenswert. Ich konnte mich mit der Unentschlossenheit, dem Nebensichstehen und dem Zwang des Protagonisten sich selbst zu analysieren irgendwo identifizieren. Das ist am Ende auch die im Titel genannte Lücke, bezüglich welcher er ganz am Ende des Buches doch eine gewissen Katharsis erfährt.

Das Buch ist süffig geschrieben. Eloquent aber nicht hochtrabend. Voller Wortneuschöpfungen, die einen zum Schmunzeln bringen, aber ohne künstlich zu wirken. Es macht von vorne bis hinten Spaß.

BASISINFORMATIONEN

Autor: Joachim Meyerhoff

Verlag: KiWi

ISBN: 9783462048285

Erscheinungsjahr: 2015

Empfohlen von: Meinem Buchhändler

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